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Gelobtes Land, Abolitionismus und „Indianermission“: „Der Luthereffekt“ in den USA

27.02.17

Einwanderer aus der ganzen Welt prägten die USA, unterschiedlichste religiöse Überzeugungen im Gepäck. In der Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ zeigt das Deutsche Historische Museum vom 12. April bis 5. November 2017 im Martin-Gropius-Bau, Berlin, die religiöse Vielfalt und die verschiedenen protestantischen Strömungen, die die US-amerikanische Gesellschaft bis heute ausmachen und zur strikten Trennung von Kirche und Staat führten. Gezeigt wird unter anderem das Gemälde „Westward Ho! Westward the Course of Empire Takes Its Way” des in Schwäbisch Gmünd geborenen Malers Emanuel Leutze (1816–68). Es präsentiert die puritanische Vorstellung von Amerika als dem Gelobten Land, in das die Siedler wie das von Gott erwählte Volk der Israeliten ziehen. Das Gemälde war eine Vorstudie zu einem Wandgemälde im Kapitol und entstand inmitten des Amerikanischen Bürgerkriegs.

Die zwiespältige Haltung der Protestanten zur Sklaverei thematisiert die Steingutgruppe „Onkel Tom und Eva“, die ein Motiv des abolitionistischen Romans „Onkel Toms Hütte“ von Harriet Beecher Stowe aufgreift. Eine Wampumschnur aus dem Besitz der Herrnhuter Brüdergemeine veranschaulicht die Aushandlungsprozesse der „Indianermission“. Als Wampum werden weiße und violette zylindrische Perlen bezeichnet, die ursprünglich aus Muschelschalen, später auch aus Glas hergestellt wurden. Sie wurden zu Schnüren oder sogenannten Gürteln verarbeitet, die sichtbares Zeichen etwa von Vertragsverhandlungen waren.

In der Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ erzählt das Deutsche Historische Museum die weltumspannende Wirkungsgeschichte des Protestantismus, von seiner Entstehung im Europa des 16. Jahrhunderts über seine Entwicklungen auf vier Kontinenten bis heute. Die Ausstellung „Der Luthereffekt“ thematisiert die globale Vielfalt und die Ausprägungen des Protestantismus in Schweden, den USA, Korea und Tansania, aber auch sein Konfliktpotenzial zwischen Kulturen und Religionen. Sie ist eine von drei Nationalen Sonderausstellungen im Reformationsjahr 2017.

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