Vor sechs Jahren, am 5. Oktober 2011, starb Steve Jobs. Der Gründer von „Apple" ist Teil der Nationalen Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen", die nur noch bis zum 5. November im Augusteum in Lutherstadt Wittenberg läuft.
1985 sagt Steve Jobs in einem Interview: „Wir sind hier, um eine kleine Delle ins Universum zu schlagen." Ein Jahr zuvor ist ihm dies bereits gelungen. 1984 kommt der Apple Macintosh 128 K auf den Markt, der erste von Apple für den privaten Gebrauch konstruierte Computer. Jobs lässt die Namen aller Entwickler in das Gehäuse einprägen. Ein Exemplar dieses Mac-Prototyps ist derzeit in der Nationalen Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen" zu sehen, die bis zum 5. November im Augusteum in Lutherstadt Wittenberg läuft. Die Ausstellung beleuchtet die Wirkung Luthers vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart anhand von 95 Menschen, in deren Leben die reformatorische Botschaft eine besondere Rolle spielt.
Was hat Steve Jobs nun aber mit Martin Luther zu tun? Beide teilen einen quasispirituellen Begriff von Arbeit. Für Luther gehört Arbeit zum Menschsein dazu. Sie ist keine von Gott auferlegte Strafe, wie die Kirche lehrt, sondern sie ist Beruf im Sinne von „Berufung". Wer seine Arbeit ordentlich macht, tut damit Gottes Werk und verwirklicht das eigene Menschsein. Das lutherische Arbeitsethos ist seitdem sprichwörtlich geworden.
Diese lutherische Arbeitsauffassung lernt Steve Jobs von Kindheit an in seiner evangelischen Mittelschichtsfamilie kennen. Familie und Arbeit sind für ihn die beiden wichtigsten Dinge im Leben, und er ist überzeugt, dass es mit harter Arbeit gelingen kann, gute Werke zu schaffen, die das Leben der Menschen verbessern. Mit seinen Apple-Produkten hat er tatsächlich zur Revolutionierung unserer Arbeitswelt beigetragen. Am 5. Oktober ist sein sechster Todestag.
Benjamin Hasselhorn
Abbildung: Steve Jobs (1955–2011), 1985, Foto: akg-images / picture-alliance / dpa