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Berühmter protestantischer Bilderzyklus aus Korea wird erstmals in Europa ausgestellt

09.01.17

Das Deutsche Historische Museum zeigt im Rahmen der Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ erstmals den originalen Bilderzyklus „Das Leben Christi“ des koreanischen Malers Kim Ki-chang vollständig in Europa. Der taube Maler Kim Ki-chang (1913–2001) ist einer der bekanntesten modernen Künstler Koreas, seine 30 Seidenmalereien gelten als ikonische Werke des koreanischen Protestantismus. Der Zyklus entstand 1952 inmitten des Koreakriegs und versetzt das Leben Christi in das Korea des 19. Jahrhunderts. Kim Ki-chang interpretiert die europäische Bildsprache der Christusdarstellung konsequent aus koreanischer Sicht und schafft so Bilderwelten, die ebenso fremd wie vertraut wirken. Der Zyklus ist eine Leihgabe des Seoul Museums.

Die Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ ist vom 12. April bis 5. November 2017 im Martin-Gropius-Bau, Berlin zu sehen. In ihr erzählt das Deutsche Historische Museum die weltumspannende Wirkungsgeschichte des Protestantismus, von seiner Entstehung im Europa des 16. Jahrhunderts über seine Entwicklungen auf vier Kontinenten bis heute. Die Ausstellung „Der Luthereffekt“ thematisiert die globale Vielfalt und die Ausprägungen des Protestantismus in Schweden, den USA, Korea und Tansania, aber auch sein Konfliktpotenzial zwischen Kulturen und Religionen. Sie ist eine von drei Nationalen Sonderausstellungen im Reformationsjahr 2017.

Neben „Das Leben Christi“ zeigt die Ausstellung unter anderem auch das älteste Neue Testament in Koreanisch, gedruckt 1887 in der Mandschurei. Es wurde aus dem Chinesischen übersetzt und in die allgemein verständliche koreanische Alphabetschrift Han‘gŭl übertragen. Durch diese Übersetzung war das Neue Testament auch außerhalb von Gelehrtenkreisen zugänglich und trug maßgeblich zur Verankerung des Protestantismus in Korea bei. Die Bibel ist eine Leihgabe der Bodleian Library, Oxford. Eine weitere wichtige Leihgabe sind drei Protestbanner von der Fassade der Hyanglin-Kirche in Seoul, mit denen sich die Gemeinde für den Friedensprozess mit Nordkorea einsetzt und die aktuelle Positionen des Protestantismus in Korea verdeutlichen.

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